Sprachlos

SPRACHLOS oder was?

Die flotten Bienen

Quasselstrippen,

heiße Feger, süße Schnitten, alte Schachteln . . . Zicken, dumme Hühner, fette Säue . . . Mauerblümchen, Diven . . . Die alten Bilder leben weiter in unserem täglichen Verhalten, in Filmen, Büchern, Werbung . . . Schubladen in die wir immer noch bewusst und noch viel öfter unbewusst unsere Welt sortieren. Oh, was für ein hübsches Mädchen, sei ein braves Mädchen, nicht so wild junge Frau . . . . Prägt Sprache unser Los? Wir bekommen von klein auf gesagt, was wir sind und worauf es bei uns ankommt. Gibt es ein SPRACHLOS? Oder gelänge diese PRÄGUNG auch ohne Sprache. Macht uns unser Sprachlos sprachlos? Oder macht es aus uns das, was man von uns erwartet. Wir angeblichen Quasselstrippen, die jahrhundertelang schweigen mussten, während der männliche Teil der Menschheit den Ton angab. TONANGEBER – da steckt er schon drin der „ANGEBER“, das Großmaul, der Besserwisser.

Werde der, der du bist? Oder genauso gut, werde die, die du bist!

Noch nie waren die Möglichkeiten in unserem Land für Mädchen und Frauen größer als heute, dass zu tun, was JEDER von uns entspricht. Gleichzeitig sind wir mehr denn je einer Dauerbewertung ausgesetzt und zum Livestyle gehört es sich in Form von Videos und Bildern permanent zu präsentieren. Wie in einem Brennglas versuchen wir unser bestes Leben auszustellen – selbstoptimiert, topgestylte und beneidenswert.

Auch Jungs und Männer werden beständig bewertet: tolle Hechte, Weicheier, einsame Wölfe, sture Böcke, Blödmänner, Hornochsen, Hosenschisser. Du bist aber ein mutiger Junge. Ein Junge weint heute immer noch nicht – na prima!

Frauen die Tacheles reden, die sich durchsetzen – gelten als herrisch, sind underfucked oder stutenbissig. Männer die sich durchsetzen sind Macher, Anführer, führungstauglich.

Wir mögen, was wir kennen. Kein Wunder, dass Veränderung so langsam vom Statten geht. Die Rollenmuster sind ein vertrautes Terrain. Sie zwängen sowohl die Weiblein als auch die Männlein in die altbekannten Schubladen. Da stecken wir dann fest und verkümmern, weil wir uns nicht gestatten die zu werden, die wir sind.

Wäre es nicht Zeit endlich die Schuladen aufzureißen, ordentlich durchzulüften und uns nicht länger diesen sinnfreien geschlechtsspezifischen Attribute zu unterwerfen, damit wir alle unsere wahren Stärken leben können.